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Regalis® Plus

Phytoregulator mit Teilwirkung gegen Feuerbrand-Sekundärinfektionen am Kernobst sowie zur Wachstumsregulierung von Hemmung des Triebwachstums von Apfel und Birne.

Obstbau / Kernobst (Äpfel, Birnen)

Regalis Plus wird zur Hemmung des Triebwachstums sowie zur verhinderung von Feuerbrand-Sekundärinfektionen eingesetzt.



Feuerbrand wird durch das Bakterium Erwinia amylovora verursacht, das in der Rinde erkrankter Pflanzen in „Cankern“ überwintert. Bei steigenden Temperaturen beginnt die Vermehrung des Pathogens und aus dem Bakterienschleim wird die Krankheit durch Wind, Regen und Insekten verbreitet. Die Fruchtknoten der geöffneten Blüten sind die ersten Befallsstellen (Primärinfektion). Eine Infektion wird insbesondere durch Temperaturen  über 18°C und mehr als 70% relative Luftfeuchtigkeit gefördert. Da Regalis Plus keine direkte antibiotische Wirkung besitzt, können primäre Feuerbrandinfektionen während der Blüte nicht ausreichend bekämpft werden.



Nach der Hauptblüte können Nachblüten, junge Triebe und Laubblätter befallen werden. Der Erreger dringt dann durch Fruchtknoten, geöffnete Spaltöffnungen und Verletzungen (z.B. nach starkem Wind oder Hagelschlag) ein. Die besten Ergebnisse gegen sekundäre Feuerbrandinfektionen werden erzielt, wenn die Applikation von Regalis Plus ca. 5 bis 14 Tage vor einer Infektion erfolgt. Eine Behandlung mit Regalis Plus sollte möglichst früh in der Saison erfolgen. Für eine effiziente Wirkstoffaufnahme ist jedoch auch ein Minimum an Blattoberfläche unerlässlich. Der optimale Termin ist erreicht, wenn drei bis fünf voll entwickelte Blätter pro Trieb vorliegen bzw. eine Länge von 3 bis 5 cm (maximal 10 cm) der Langtriebe erreicht ist. Dieser Termin fällt meistens mit dem Ende der Blüte zusammen.



Infektionen von Nachblüten, Trieben und Früchten werden wirkungsvoll unterbunden und es kommt zu einem deutlich reduzierten Befallsniveau. Der Schutz vor Feuerbrandinfektionen dauert über mehrere Wochen an. Durch einen verminderten Bestand an „Inokulum“ aus überwinternden „Cankern“ wird langfristig die Befallswahrscheinlichkeit – auch bezüglich Blüteninfektionen – reduziert.



Dosierung: 2.5 kg/ha (0.16%). Eine Splittbehandlung von zweimal 1.25 kg/ha (je nach zu erwartender Wüchsigkeit) wird empfohlen Spritzabstand 2-5 Wochen. Die angegebene Aufwandmenge bezieht sich auf ein Baumvolumen von 10'000 m³ pro ha. Die Aufwandmenge ist gemäss den Weisungen des BLW an das Baumvolumen anzupassen.



Einsatzzeitpunkt: Als besonders günstig hat sich die Applikation bei einer Trieblänge von 3 bis 5 cm der Langtriebe erwiesen.  Dies entspricht in den meisten Jahren dem Entwicklungsstadium BBCH 69 (Ende der Blüte). Behandlungen bei Längen der Langtriebe von mehr als 10 cm sind deutlich weniger wirksam. Eine erneute Behandlung sollte ca. drei bis fünf Wochen nach der ersten (oder bei nachlassender Wirkung auf das Triebwachstum) erfolgen. Behandlungen in den Morgen- oder Abendstunden bei höherer Luftfeuchtigkeit fördern die Aufnahme des Wirkstoffes in die Pflanze.



Wassermenge: 500-1000 l/ha. Hohe Wassermengen bei der Applikation fördern die Wirkung von Regalis Plus. Der Wirkstoff kann nur in gelöstem Zustand in das pflanzliche Gewebe gelangen. Durch einen lang anhaltenden flüssigen Spritzbelag wird daher die Wirkstoffaufnahme gefördert. Hohe Wirkungsgrade werden nur bei ausreichenden Wassermengen erzielt. Hohe relative Luftfeuchtigkeit sowie mässige Taubildung vor oder nach der Behandlung fördern ebenfalls die Aufnahme. Günstige Wachstumsbedingungen nach der Behandlung erhöhen die Wirksamkeit von Regalis Plus.



Wirkungsdauer: Der Wirkstoff von Regalis Plus wird hauptsächlich über die Blätter aufgenommen und akropetal (nach oben), zu einem geringen Teil auch basispetal (nach unten) in der Pflanze transportiert. Die Wirkstoffaufnahme erfolgt innerhalb von 4 bis 8 Stunden nach Applikation. Die biologische Halbwertszeit des Wirkstoffes beträgt ca. 14 Tage. Die Wirkung gegen Feuerbrandbefall setzt frühestens nach 5 Tagen ein und hält dann bis zu 8 Wochen an.



Einfluss auf den Fruchtansatz: Regalis Plus kann zu einem verminderten Abfallen junger Früchte und damit zu einem höheren Fruchtansatz führen. Ein die Kapazität des Baumes überfordernder Fruchtbehang ist durch eine entsprechende Dosierung bei der Behandlung zu Beginn des Triebwachstums und gegebenenfalls durch nachfolgende Ausdünnungsmassnahmen zu vermeiden. Dieser verminderte Fruchtfall beruht einerseits auf einer durch Regalis verminderten Ethylenbildung. Zum andern auf einem verbesserten Angebot an Assimilaten für die jungen Früchte durch die Hemmung des Sprosswachstums.



 



 

Weinbau

Reben
Dosierung: 1.8 kg/ha (0.15%) zur Lockerung des Traubenstielgerüsts zur Vorbeugung gegen Graufäule. Anwendung bei beginnender Blüte BBCH 61. Maximal 1 Behandlung pro Parzelle und Jahr. Die angegebene Aufwandmenge bezieht sich auf eine Behandlung der Traubenzone sowie eine Referenzbrühmenge von 1200 l/ha (Berechnungsgrundlage). Behandlung der Traubenzone. Risiko von Phytotoxizität und Ertragsminderung. Die Wirkung variiert je nach Dosis, Anwendungszeitpunkt, Brühemenge, klimatischen Bedingungen, Rebsorte und physiologischem Zustand der Pflanze. Die Empfehlungen der Bewilligungsinhaberin sind zu befolgen. Keine Tankmischungen mit anderen Produkten.
10% Prohexadione-Calcium
Prohexadione-Calcium gehört zur chemischen Familie der Zyklohexan-Trione.

Der Einsatz von Regalis Plus führt zu einer deutlichen Reduktion der Anfälligkeit gegenüber sekundärem Feuerbrand. Infektionen an Trieben, Blättern und Früchten werden signifikant unterbunden. Wie bei allen resistenzinduzierenden Produkten benötigt der Aufbau der Abwehrkraft einen gewissen Zeitraum: je nach Witterung, Infektionsdruck etc. liegt dieser für Regalis Plus bei ca. 5 bis 14 Tagen. Eine Behandlung gegen Feuerbrand muss demnach vorbeugend erfolgen. Regalis Plus besitzt keine unmittelbare antibiotische Wirkung gegen Feuerbrand, so dass primäre Feuerbrandinfektionen (Blüteninfektionen) nicht ausreichend bekämpft werden können.

Der Wirkstoff von Regalis Plus wird innerhalb der Pflanze durch das Xylem nach oben verteilt. Eine Wirkung gegen Feuerbrand kann daher nur in den unmittelbar behandelten Pflanzenteilen und insbesondere dem daraus hervorgehenden Neuzuwachs erwartet werden. Der Wirkstoff von Regalis Plus führt auf zwei verschiedenen Wegen zu einem verminderten Sekundärbefall mit Feuerbrand:

1. Induktion einer physiologischen Resistenz: Prohexadione-Calcium blockiert vorübergehend Schritte des Phenylpropanoid-Stoffwechsels. Dadurch entstehen bestimmte Flavonoide, die für eindringende Pathogene toxisch sind. Flavonoide spielen häufig eine Rolle als natürlich vorkommende Abwehrsubstanzen gegen Pathogenbefall (Phytoalexine).
2. Hemmung der Gibberellin-Biosynthese: Prohexadione-Calcium hemmt bestimmte Schritte der Gibberellin-Biosynthese.  In vegetativem Gewebe von Pflanzen fördern Gibberelline insbesondere die Zellstreckung und Zellteilung. Durch den Einsatz von Regalis Plus wird der Gehalt an wachstumsaktiven Gibberellinen vermindert. Dies führt bei den behandelten Kernobstbäumen zu einem reduzierten Spross-Längenwachstum. Die so erzielten anatomischen und morphologischen Effekte (Blätter mit dickerer Epidermis, offenere und schneller abtrocknende Krone, früherer Triebabschluss), erschweren indirekt aber deutlich, die Feuerbrand-Sekundärinfektionen.  

 
Art.-Nr. Packung Preis/Packung Karton Preis/Karton
10 03 99 1.5 kg 252.50 10 x 1.5 kg 2'520.00